Chronische Entzündungen: Parodontitis und Periimplantitis und weitere Folgen
Parodontitis, umgangssprachlich Parodontose, ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, die zu einem Gewebe- und Kieferknochenabbau und im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führt. Als Periimplantitis wird dieser Vorgang bezeichnet, wenn der natürliche Zahn bereits durch einen implantierten Zahnersatz ausgetauscht wurde. Kommt es zu chronischen Entzündungsprozessen um das Implantatbett herum, besteht das Risiko, dass das Implantat verloren geht, da es durch die Abbauprozesse an Kiefer und Gewebe nach und nach seinen Halt verliert.
Darüber hinaus kann eine chronische Entzündung großen Schaden im Körper anrichten, wenn sie über längere Zeit hinweg unbehandelt bleibt. Eine Entzündung ist zwar eine Schutzreaktion des Körpers auf Krankheitserreger, die zu einem gewissen Grad durch die Entzündung auch erfolgreich bekämpft werden. Wird sie jedoch chronisch, können das umliegende Gewebe und bisher gesunde Organe geschädigt werden und schwere Folgeerkrankungen entstehen. So steht die
chronische Entzündung des Zahnhalteapparats im Verdacht, über Entzündungsmediatoren zu systemischen Entzündungen zu führen. Dazu zählen in erster Linie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zudem gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang von Parodontitis und Gefäßverhärtungen, Gefäßablagerungen und dem Risiko für Frühgeburten.
Sowohl aus zahnmedizinischer als auch aus Sicht der Ärzteschaft ist es deshalb wichtig und sinnvoll, entstehende Entzündungen so früh wie möglich zu diagnostizieren, um sofort die notwendige Parodontose Prophylaxe bzw. gegebenenfalls eine präventive Parodontitis Therapie einleiten zu können – bevor ausgeprägte Symptome auftreten und größere Eingriffe notwendig werden.
Optimale Parodontose Prophylaxe durch digitale Immundiagnostik: Schutz vor Parodontitis und Periimplantitis
Veränderungen, die auf eine beginnende Entzündung hinweisen, sind im Speichel nachweisbar. Mit Hilfe eines neuen Gerätes – dem ORALyzer® – kann der Zahnarzt die aktuelle Situation ganz einfach und in wenigen Minuten feststellen. Durchgeführt wird ein sogenannter aMMP-8 Test. Dieser aussagekräftige Test weist in einem sehr frühen Stadium auf eine Parodontitis oder eine Gingivitis hin – noch bevor es dafür offensichtliche Anzeichen gibt und bevor der parodontale bzw. periimplantäre Gewebeabbau durch Taschenbildung, durch Zahnfleischbluten oder Lockerung der Zähne diagnostiziert werden kann. Diese Früherkennung ist die beste Voraussetzung, durch gezielte Maßnahmen zur Parodontose Prophylaxe eine Manifestierung parodontaler Erkrankungen und somit eine intensive Parodontitis Therapie zu vermeiden.
Der ORALyzer® ist das weltweit erste digitale High-Tech Gerät dieser Art. Er analysiert anhand einer Speichelprobe, ob das Enzym aMMP-8 (aktivierte Matrix-Metalloproteinase-8) aktiv ist und in welchem Ausmaß. Dieses Enzym tragen wir alle im Körper – es ist nützlich für natürliche Vorgänge wie die Embryoentwicklung und das Nervenwachstum. Wird es jedoch in der Mundregion im Übermaß nachgewiesen, ist dies ein zuverlässiger Hinweis auf entzündungsbedingte (immuno-inflammatorische) Abbauprozesse von Hart- und Weichgeweben.
Die Rolle des Enzyms aMMP-8: Wegbereiter einer Entzündung
Im Mund setzen bestimmte Bakterien der dentalen Plaque – dem Biofilm im Mund – Abfallprodukte frei, die eine Reizwirkung auf das Zahnfleisch haben können. Das Immunsystem reagiert auf diesen bakteriellen Angriff mit körpereigenen Abwehrreaktionen, indem es lokal die Anzahl der Zellen der Immunabwehr erhöht. Sobald diese Entzündungsreaktion startet, aktivieren die Immunzellen das Enzym aMMP-8 und setzen dieses frei. Die Funktion des Enzyms: Es zerschneidet das dichte Netz aus Kollagenfasern, damit sich Abwehrzellen zum Infektionsherd hinbewegen können. Die durch dieses gewebezerstörende aMMP8 Enzym ausgelösten Schädigungsprozesse werden mit dem digitalen Screening entlarvt.
So funktioniert der Schnelltest mit dem ORALyzer®
Der schmerzfreie Schnelltest kann ganz einfach im Rahmen einer Kontrolluntersuchung durchgeführt werden. Die Auswertung der Speichelprobe erfolgt dann sofort im ORALyzer®-Gerät und der Patient kann seinen individuellen Analyse-Report am Bildschirm einsehen, das Ampelsystem macht das Ergebnis auf einen Blick verständlich. Der Test eignet sich auch zur Verlaufskontrolle einer laufenden Parodontitis-Therapie.
Je nach Diagnose-Fokus läuft der Test etwas anders ab. Zwei Varianten stehen zur Verfügung: PerioSafe® und ImplantSafe®: PerioSafe® richtet den Fokus auf die Früherkennung einer Parodontitis, ImplantSafe® deckt die Hinweise auf eine Periimplantitis auf. Bei beiden Varianten liegt das Ergebnis nach wenigen Minuten vor und der behandelnde Zahnarzt kann die Analyse sofort mit Ihnen anschauen und bei Bedarf mögliche Behandlungswege und Parodontose Prophylaxe-Maßnahmen vorschlagen: beispielsweise eine intensivere und häufigere Dentalhygiene (professionelle Zahnreinigungen) in der Praxis sowie kürzere Intervalle für die Kontrolluntersuchungen. Je nach individueller Situation kann auch eine Schulung zur häuslichen Mundhygiene oder zur richtigen Pflege eines Zahnimplantats sinnvoll sein.
Was Sie jetzt schon für die Gesunderhaltung Ihres Gebisses tun können, um Entzündungen im Mundraum weitgehend zu vermeiden, lesen Sie hier: Intelligente Vorsorge durch Prophylaxe.
- PerioSafe®-Test zur Prävention von Parodontitis
Für den PerioSafe®-Test muss der Patient lediglich vorab den Mund mit Wasser sorgfältig ausspülen und danach Mund, Zähne und Zahnzwischenräume mit einer speziellen Spüllösung gründlich spülen. Den Rest erledigen der Zahnarzt oder das Zahnarztteam und der ORALyzer®. Zur Messung des Enzyms aMMP-8 werden einige Tropfen der Speichellösung in ein kleines Behältnis gegeben, daraus wird eine Probe genommen. Diese Probe wird in ein spezielles Analysegerät gefüllt und der ORALyzer® wird aktiviert. In Minutenschnelle analysiert das Gerät den in der Probe enthaltenen Enzymwert und druckt die Werte direkt auf einen Aufkleber.