Warum sind qualifizierte Dentalhygienikerinnen so wichtig?
Eine der wichtigsten Aufgaben der Dentalhygienikerin ist die Mitarbeit in der systematischen Parodontitis-Therapie. Ein paar Zahlen belegen, wie bedeutend diese Arbeit ist: In Deutschland leidet mehr als die Hälfte aller Erwachsenen mittleren Alters unter Parodontitis, umgangssprachlich auch Parodontose genannt. Bei den Senioren sind es sogar knapp zwei Drittel. Die Parodontitis ist eine durch Bakterien hervorgerufene chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, die über einen längeren Zeitraum hinweg Zahnfleisch und Kieferknochen zerstört. Sie gilt als häufigste Ursache für Zahnverlust bei Erwachsenen.
Verursacht wir die Parodontitis durch bestimmte Bakterien und deren Stoffwechselprodukte, auf die der Körper mit einer starken Abwehrreaktion reagiert. Diese Immunreaktion richtet sich nicht nur gegen die Erreger, sondern auch gegen körpereigenes Gewebe. Die Folgen: Das Zahnfleisch rötet sich, es beginnt zu bluten, im Laufe der Zeit bilden sich immer tiefere Zahnfleischtaschen und es kommt zu chronischen Entzündungen, die zum Abbau des Kieferknochens führen. Die Zähne verlieren dadurch ihren Halt, beginnen zu wackeln und der Zahnverlust droht. Aktuelle Zahlen zur Parodontitis in Deutschland finden Sie im BARMER Zahnreport 2017.
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Die Bakterien können zudem über das dauerhaft entzündete Zahnfleisch in den Blutkreislauf gelangen und zum Risikofaktor für den gesamten Körper werden. Eine unbehandelte Parodontitis erhöht beispielsweise das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, wie Herzinfarkt und Schlaganfall, sowie an Diabetes zu erkranken. Auch Schwangerschaftskomplikationen und Probleme bei Dialyse und Organtransplantationen sind mögliche Folgen.
Dentalhygiene: Die stärkste Waffe im Kampf gegen Parodontitis
Ein konsequentes Biofilm-Management ist für eine erfolgreiche Therapie unerlässlich – und ebenso die langfristige Betreuung der Patienten, da es sich bei Parodontitis um eine chronische Erkrankung handelt. Ziel der dentalhygienischen Maßnahmen ist es, den schädlichen Biofilm dauerhaft auf ein minimales Niveau zu reduzieren. Dieses zeitintensive Biofilm-Management wird sowohl bei der eigentlichen Behandlung der Parodontitis als auch während der anschließenden Erhaltungsphase durchgeführt und sollte ausschließlich durch entsprechend qualifizierte Dentalhygienikerinnen geleistet werden. Denn das Biofilm-Management erfolgt durch technisch anspruchsvolle Maßnahmen, die spezialisierte Fähigkeiten und Fertigkeiten erfordern. Ohne Unterstützung von ausgebildeten, erfahrenen Dentalhygienikerinnen können die Zahnärzte die Nachsorge für Parodontitis-Patienten aufgrund der hohen Erkrankungszahlen nicht bewältigen!
Prävention: Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld der Dentalhygienikerin
Neben den Aufgaben rund um die systematische Parodontitis-Therapie ist die präventive Zahnheilkunde ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfelder der Dentalhygiene. Kinder und Jugendliche stehen hier im Fokus. Die generellen Maßnahmen zur Kariesprävention sind in dieser Gruppe erfreulicherweise sehr erfolgreich. Dennoch gibt es Risikogruppen, bei denen Karieserkrankungen nur mittels verstärkter, gezielter Dentalhygiene verhindert werden können.
Wenn Sie Ihrer langfristigen Zahngesundheit die bestmöglichen Chancen bieten möchten, achten Sie darauf, dass die Dentalhygiene in Ihrer Zahnarztpraxis durch qualifizierte Dentalhygienikerinnen durchgeführt wird.
Ihr Dr. Marc Hinze, M.Sc.